Die Lücke in meinem Lebenslauf
Meine Reise führte mich durch Italien, dann mit der Fähre nach Griechenland, durch Albanien, Montenegro, Kroatien und Slowenien, von wo aus ich die Heimreise angetreten habe. 13.300 km mehr auf dem Tacho, unzählige Erlebnisse und Begegnungen, über 9.000 Fotos und unbezahlbare Erinnerungen sind die Bilanz meiner Reise, die ich als Erfahrung in meinem Leben nicht mehr missen möchte.
Zwei Tage nach meinem letzten Arbeitstag im Unternehmen saß ich in meinem Bulli namens „Fred der Friese“, auf dem Weg in Richtung Süden. Ich musste einfach eine Weile raus. So drei bis vier Monate hatte ich ursprünglich gedacht, daraus wurden dann fast sechs, alleine auf vier Rädern durch Europa.
Auf meiner Reise habe ich unzählige einsame Strände und Buchten, gigantische Berglandschaften, Schneechaos in Griechenland, etliche Kathedralen, Kirchen und Moscheen, historische Festungen und Anlagen, zauberhafte Örtchen, verlassene Bunker und duzende UNESCO Weltkulturerbestätten gesehen. Nichts, was mich auch nur im Ansatz interessiert hat, habe ich ausgelassen. Viel Kultur, gepaart mit einzigartigen Outdoor-Aktivitäten, wie Wanderungen, Klettersteigtouren, Radtouren oder auch einem Gleitschirmflug.
Lieber im Bulli als im 5-Sterne Bett
Gecampt habe ich meist wild in der freien Natur, möglichst abseits von jeglicher Zivilisation, gelegentlich mitten in Städten, häufiger auf Campingplätzen oder auch ein paar Nächte im Hotel, wo ich dann gerne den Luxus einer eigenen Toilette und Dusche, eines warmen Ofens oder einer Sauna genossen habe. Geschlafen habe ich erstaunlicher Weise im Bulli immer am besten, da konnte selbst ein weiches 5-Sterne Bett nicht mithalten, nachdem ich es irgendwann gewohnt war in kalten Nächten mit bis zu -6 Grad im Bulli wie ein Baby zu schlummern. Nächte über 8 Grad sind herrlich, denn da hat man nicht mehr das Gefühl, dass einem Kopf oder Nase abfrieren, kamen aber weniger häufig vor als Nächte um den Gefrierpunkt.
Aus dem Hamsterrad zurück zu mir selbst
Neben den ganzen wundervollen Orten, die ich gesehen habe, sind mir auch einzigartige Menschen begegnet, ich habe tolle Gespräche geführt und nicht zuletzt unglaublich viel Zeit mit mir selbst verbracht, die mich langsam aber sicher zu absoluter innerer Balance und näher zu mir selbst gebracht hat. Eine großartige Erfahrung, die mich als Person sehr weitergebracht hat und mir gezeigt hat, dass ich mich auf mich selbst immer verlassen kann.
Retrospektiv bin ich geradezu fasziniert davon, wie ich im Laufe der Zeit Veränderungen an mir feststellen konnte. Das stetige Loslassen des auf Effizienz und Effektivität getrimmten Berufsalltags, dessen Muster zunächst meine Reise bestimmt haben. Langsam aber sicher bin ich mehr in den Einklang mit mir gekommen, habe in meiner Vergangenheit „aufgeräumt“ und mich von emotionalen Belastungen gelöst. Eine unglaubliche Reise, deren Erfahrungen ich gerne teile. Mit meinem Vortrag „Raus aus dem Hamsterrad“ möchte ich anderen Menschen einen Impuls geben, um eigene Gewohnheiten zu hinterfragen und mutig zu werden sich weiterzuentwickeln.
Wer neue Wege gehen will, muss ohne Wegweiser auskommen.“
– Ernst Ferstl
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